Das UNESCO-Weltnaturerbe Tektonikarena Sardona bietet einen weltweit einzigartigen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Berge. Nirgends ist besser sichtbar, wie die Alpen durch den Zusammenstoss der afrikanischen mit der europäischen Kontinentalplatte aufgetürmt worden sind: Gesteinsschichten wurden übereinander geschoben, gefaltet und zerbrochen. Wasser, Wind und Wetter sowie die Gletscher der Eiszeiten haben die vielfältigen und ursprünglichen Landschaften der Tektonikarena Sardona geformt.
Im Juli 2008 wurde die rund 330 Quadratkilometer grosse einzigartige und ursprüngliche Hochgebirgslandschaft rund um den Piz Sardona im Grenzgebiet der Kantone Glarus, St. Gallen und Graubünden von der UNESCO auf die Welterbeliste gesetzt. Diese weltweit bedeutendste Auszeichnung für ein Naturgut stellt eine grosse Anerkennung und Chance für die Regionen Sarganserland, Glarnerland, Imboden und Surselva dar, bedeutet jedoch auch die Verpflichtung, das Gebiet zu schützen und für kommende Generationen zu erhalten.
Die Tektonikarena Sardona besitzt einen grossen pädagogischen und wissenschaftlichen Wert, da es ein herausragender Zeuge für das Verständnis der Vorgänge der alpinen Gebirgsentstehung und der Plattentektonik ist. Nirgendwo sonst auf der Erde zeigen sich die Zeugen der Gebirgsbildung so monumental und anschaulich wie hier.
Die weltweite Einzigartigkeit der Tektonikarena Sardona wird zusätzlich durch ihre kontroverse Forschungsgeschichte und durch ihre noch immer anhaltende Bedeutung für die Geologie unterstrichen. Seit mehr als 200 Jahren forschen Erdwissenschaftler aus der ganzen Welt in diesem Gebiet. Die Resultate ihrer Forschungen haben das Verständnis für die Entstehung von alpinen Gebirgen revolutioniert. Noch heute versuchen Geologen aus der ganzen Welt, die letzten Geheimnisse der Tektonikarena Sardona zu lüften.
Seit bald 15 Jahren wirkt eine kleine Geschäftsstelle im Rathaus Sargans als Drehscheibe für alle Fragen rund um die Tektonikarena Sardona. Finanziert werden die stark projektorientierten Tätigkeiten durch Bund, Kantone und Welterbe-Gemeinden, welche sich in einem Verein zusammengeschlossen haben. Konkret sind politische Gemeinden vertreten, welche einen Flächenanteil am UNESCO-Weltnaturerbe haben. Dies sind im Kanton St. Gallen bzw. in der Region Sarganserland-Werdenberg die Gemeinden Flums, Mels, Pfäfers, Quarten und Vilters-Wangs. Gemeinsam mit weiteren Gemeinden aus dem Kanton Glarus und Graubünden haben sie sich verpflichtet, die Tektonikarena Sardona zu erhalten und pflegen. Das Welterbe-Gebiet soll zugänglich und für eine angepasste Nutzung offenbleiben.
Privatpersonen können das Welterbe und den Geopark als Fördermitglied unterstützen. Diese werden über die laufenden Aktivitäten informiert und zu speziellen GeoEvents eingeladen. Interessierte erhalten hier Informationen zum Förderverein.
Wer mehr über das Welterbe in der Region Sarganserland-Werdenberg erfahren möchte, sollte sich den Samstag, 10. Juni 2023 in der Agenda anstreichen: Am Bauernmarkt auf Pardiel am Pizol gibt es einen Stand des Welterbes Sardona. Auf dem Programm stehen Aktivitäten für die ganze Familie, Kurzexkursionen mit GeoGuides und einem Vortrag zum Welterbe. Die Welterbetage bieten einzigartige Einblicke in die vielfältigen Natur- und Kulturschätze und erlauben Sichtweisen, die den Besuchern sonst oftmals verwehrt bleiben. Alle Aktivitäten der Tektonikarena Sardona an den Welterbetagen findest du hier.
GeoGuides Sardona bieten speziell für Gruppen Führungen und Exkursionen zu den Phänomenen des Welterbes Sardona an. Sie kennen die Welterbe-Highlights genauso wie Geheimtipps und versteckte Winkel.
Die kostenlose App "Sardona Aktiv" macht es einfach, das UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona auf eigene Faust zu entdecken. Mit Tourenplaner, interaktiver Karte für einen Überblick von Themenwegen und Ausflugszielen und viel geologischem Wissen.