An der Bürotür mit der Nummer 2065 steht Dr. scient. med. Nadia Wohlwend. Ihr Schreibtisch ist voll mit Dokumenten. Sie scheinen wichtig. Die Zeilen sind mit neonfarbenen Strichen durchzogen und alles liegt fein säuberlich geordnet auf kleinen Stapeln und in bunten Plastikmappen. Durch das Fenster neben Nadias Schreibtisch sieht man ein altes Fabrikgebäude. Mit einer Menge rustikalem Charme zerfällt es in seine Einzelteile. In den Gängen zwischen leuchtenden und surrenden Diagnostik-Maschinen vergraben Menschen in Laborkitteln ihre Augen in den Okularen von Mikroskopen. Wir befinden uns in Nadias Reich. Sie ist Abteilungsleiterin der Mikrobiologie im Labor Dr. Risch.
Wir gehen durch die Laborräume. Von aussen wirkt das Gebäude im Buchser Industriegebiet eher unscheinbar. Wenn man aber die zahlreichen Glastüren hinter sich gelassen hat, steht man in einem hochmodernen Labor wie man es nur aus Filmen kennt. Das Labor Dr. Risch, ein von Ärzten geführtes Familienunternehmen, ist eine Instanz in der Region. Es gilt als führender Partner in der labormedizinischen Diagnostik, und hat sich in den letzten 50 Jahren zu einem stattlichen Unternehmen mit über 20 Standorten in der Schweiz und Liechtenstein entwickelt.
Auf den Tischen der Mikrobiologie stehen zahlreiche Petrischalen mit kultivierten Erregern, Bakterien und Pilzen. Ihr Farb- und Formenreichtum ist auf groteske Weise wunderschön. Maskierte Laborantinnen streichen sorgsam die Flüssigkeit aus Probenröhrchen auf bunte Nährböden. Feuchtigkeit, Wärme und Zeit lassen daraus Pilze und andere sonderbare Gebilde wachsen. Mittendrin in dieser sterilen Landschaft aus Hightech-Geräten und menschlichem Probenmaterial steht Nadia und bespricht mit ihren Mitarbeiterinnen den Tag. Nadias Abteilung untersucht verschiedenstes Probenmaterial, das von Hausarztpraxen aus der Schweiz und Liechtenstein ins Labor nach Buchs geschickt wird. Ab und an kommen einzelne Prothesen in Kunststoffbehältern dazu, die das Labor auf Infektionen untersucht. Kurzum finden alle möglichen Körperteile und Flüssigkeiten den Weg in Nadias Abteilung. Nadia ist dann unter anderem dafür verantwortlich, dass das ärztliche Fachpersonal einen medizinischen Befund erhält. Im Tagesgeschäft steht sie ihren Mitarbeitenden aber auch stets bei Fragen zur Seite.
Zumindest bis 2020 hätte ein Tag in Nadias Beruf so aussehen können. Doch dann brachte eine Pandemie die Welt wie wir sie kennen zum Stillstand. Der Übeltäter ist auch heute noch in aller Munde: Covid-19. Während draussen Geschäfte schliessen mussten und die Menschen ins Homeoffice verbannt wurden, entwickelte sich das Labor Dr. Risch über Nacht zu einer tragenden Instanz in der Bekämpfung und Eindämmung der Pandemie.
Auch Nadia war in dieser Zeit besonders gefordert. Plötzlich mussten die Testkapazitäten hochgefahren und neuartige Technologien implementiert werden. Kurzerhand wurde deshalb eine eigene Corona-Abteilung eröffnet, die sich nur darauf fokussiert, Covid-19-Tests auszuwerten. Nadia leitete damals – neben ihrer Tätigkeit als Abteilungsleiterin der Präanalytik und Stellvertretende Leiterin der Mikrobiologie – das sogenannte Covilab Dr. Risch.
Als noch niemand über eine drohende Pandemie nachdachte und die Welt noch in geregelten Bahnen lief, arbeitete Nadia an jenen Qualitäten, die ihr diesen verantwortungsvollen Posten bescheren sollten. Nach ihrem Master in Molecular Life Sciences mit Vertiefung in Mikrobiologie und Immunologie an der Universität Bern arbeitete die heute 40-Jährige im Rahmen ihrer Weiterbildung zur FAMH unter anderem im Unispital Basel und am Institut für Infektionskrankheiten der Universität Bern.
Als ihr Sohn Tim zur Welt kam, zog es sie 2016 aber zurück nach Sennwald. Fernab der Autobahn liegt das Dorf mit knapp 5000 Einwohnern zwischen bewaldeten Hügeln und dem Alpsteingebirge. Für den gestressten Pendler ein fast vergessenes Idyll im St. Galler Rheintal. Nadia, ihr Mann Christian und Sohn Tim wohnen in einem Einfamilienhaus, mit Terrasse und Garten – direkt neben einem kleinen Bach. In diesem landet nicht selten ein Fussball, durch ungenaues Passspiel an Tims Füssen vorbei, ins tosende Nass gekickt. Von ihrem Garten aus blickt die kleine Familie an klaren Sommerabenden über das grüne Rheintal hinweg auf die felsigen Bündner Berge. Nur wenige Gehminuten von ihrem Zuhause entfernt, haben sich die drei eine eigene Feuerstelle eingerichtet. Dort, wo der Alte Rhein zum Steinbach wird, verfeinert Tim seine Stein-Flitsch-Künste, während Nadia und Christian am knisternden Feuer die ruhigen Minuten geniessen.
Diese Nähe zur Natur ist Nadia wichtig. Ihr Job verlangt viel von ihr und gerade in der Corona-Pandemie, als die meisten im Homeoffice sassen und mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen konnten, waren die Tage für Nadia im Labor lang. Der Betrieb musste während 24 Stunden und sieben Tage die Woche aufrechterhalten werden, was Nadia die eine oder andere Nachtschicht bescherte. Deshalb ist es wichtig, so Nadia, die wenigen gemütlichen Momente zu nutzen und da hilft es, wenn man nicht noch lange Reisen auf sich nehmen muss, um in der Natur zu sein. In Sennwald hat Nadia ihren neuen Lebensmittelpunkt gefunden. Seit ihrem Einzug haben sie und ihre Familie Freundschaften geschlossen und auch die Verwandtschaft lebt gleich um die Ecke.
Hand aufs Herz, wenn man von Sargans Richtung St. Gallen fährt, erscheint einem das Rheintal nicht sonderlich idyllisch. Nimmt man sich aber die Zeit und fährt von der Autobahn ab, lässt sich durch die zahlreichen Dörfer und Städtchen treiben und kommt mit den Einheimischen ins Gespräch, ändert sich das schlagartig. Entlang saftig grüner Felder und dichten Wäldern blickt man stets auf imposante Berglandschaften. Zu Beginn sind es die Churfirsten, Pizol, Alvier und Gonzen, bevor sich der Alpstein und der Säntis zeigen oder auf der anderen Rheinseite die Liechtensteiner Alpen mit den Drei Schwestern auftrumpfen. An kühlen Herbstmorgen schweben, von der Sonne entzündet, feurige Nebelschwaden über die Auen. Im Winter thronen mächtige Gipfel im Winterkleid. Im Frühling erstrahlt das Rheintal schon früh in prächtigem Grün und der Sommer treibt die Menschen in die Berge, die kleinen Badeseen und Freibäder. Findet man beim Dorfbäcker nicht was man braucht, wartet, einen gefühlten Steinwurf weiter, ein Einkaufszentrum und lockt mit allem, was das Herz begehrt. Tradition hat in den kleinen Gemeinden einen festen Platz und so werden Feste gefeiert, der Winter ausgetrieben und der Sommer eingeläutet.
Für Nadia und ihre Familie, die ihre Wochenenden in der Badi, beim Wandern oder Skifahren verbringen, ist die Region Sarganserland-Werdenberg ein wahrer Schatz. Das ist vielleicht auch der Grund, warum Nadia nie ganz von ihr loskam. Denn Nadia, das Rheintal und das Labor Dr. Risch haben eine lange gemeinsame Geschichte. Im Werdenberg aufgewachsen, begann sie 2001 ihre Ausbildung zur Biomedizinischen Analytikerin (BMA) und arbeitet seitdem – mit wenigen Unterbrüchen – stets in einem Labor der Dr. Risch-Gruppe. Ein beachtlicher Werdegang in einer Branche, die verzweifelt nach Fachkräften sucht. Grund für den Fachkräftemangel sieht Nadia in der geringen Bekanntheit der Ausbildung und des Berufs. Dadurch werden zu wenige BMAs ausgebildet und die Branche sucht händeringend nach Personal. Für Nadia ist ihr Beruf erfüllt von Leidenschaft. Im Allgemeinen scheinen die Menschen, die im Labor Dr. Risch arbeiten, eine ganz besondere Vorliebe für ihre Tätigkeit zu haben. Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft und lachen über Labor-Witze, bei denen andere nur fragend zurückbleiben und sämtliche Erklärungsversuche erfolglos bleiben. Sie sind auch über die Arbeitszeit hinaus ein Team und nicht selten sitzt eine von Nadias Mitarbeiterinnen auf ihrer Terrasse in Sennwald bei einem Glas Wein.
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Das Labor Dr. Risch ist eines von zahlreichen führenden Unternehmen in der Region. Nur wenige Regionen kombinieren Lebensqualität, Karrierechancen und Infrastruktur so virtuos wie das Sarganserland-Werdenberg. In kürzester Zeit erreicht man grössere Städte wie St. Gallen, steht auf einem Wanderweg in eindrücklichem Bergpanorama, schwimmt seine Runden im Walensee oder zeichnet die erste Spur in den frisch gefallenen Tiefschnee. Und das alles in der Nachbarschaft von führenden Unternehmen aus allen Branchen. Entdecke jetzt die Region und ihre Karrierechancen unter sarganserland-werdenberg.ch