Alte Fasnacht auf Schloss Sargans
Ein alter Brauch aus der Landvogtsszeit neu belebt
Sarganserländerinnen und Sarganserländer wissen: Hier dauert die Fasnacht bis zum Fasnachtsdienstag, mit dem Aschermittwoch ist die närrische Zeit vorbei. Vor langer Zeit wurde im Sarganserland aber auch noch die Alte Fasnacht gefeiert, die jeweils am ersten Sonntag der 40-tägigen Fastenzeit stattfand. Es handelte sich um die letzte Gelegenheit, um noch einmal zu schlemmen. In Sargans zogen an diesem Tag Jugendliche ein Stück Sägeholz von rund 5.5 Metern vom Kirchplatz über die Rankstiege in den Schlosshof, wobei ihre um den Hals gehängten Glocken deutlich zu hören waren. Auf Geheiss des Landvogtes wurden sie für ihre Anstrengung mit einem Umtrunk und Fasnachtschüechli entschädigt. Auch Familien kamen anscheinend nicht zu kurz: Wer an der Alten Fasnacht mit einer Schelle in den Schlosshof kam, wurde ebenfalls verköstigt. In diesem Jahr knüpft die Stiftung Schloss Sargans erstmals an diesen vergessen gegangenen Brauch an: Am Sonntag werden um 16 Uhr Schellner aus Flums und Mels sowie Jugendliche des Schälläpack Vilters in den Schlosshof hineinspazieren und dort für einige Minuten die Schellen ertönen lassen. Im Anschluss wird der Gemeindepräsident Stefan Kohler ein Grusswort sprechen, danach offeriert die Stiftung Schloss Sargans eine Gerstensuppe aus der Schlossküche. Schaulustige sind eingeladen, gemeinsam den alten Brauch wieder aufleben zu lassen. Wer möchte, kann selbst eine Glocke mitbringen. Aufgrund der Parkplatzsituation wird empfohlen, zu Fuss zum Schloss zu kommen.