Schweissen, löten, programmieren – an drei Mittwoch-Nachmittagen im März konnten Schülerinnen und Schülern bekannte Firmen in der Region besuchen und kleine Projekte umsetzen. In diesem Jahr haben die Mädchen und Jungs im Alter zwischen 11 und 14 Jahren zum Beispiel ein sogenanntes «Brain Game» gebaut, einen Würfel programmiert und eine Blume aus Metall hergestellt. Das Angebot vor der Berufswahl wird aber nicht nur geschätzt, weil man eine kleine Erinnerung mit nach Hause nehmen kann: Die Schülerinnen und Schüler finden es toll, dass sie einmal in «andere» Berufe hineinschnuppern können – Berufe, deren Tätigkeiten weniger greifbar sind und darum vielfach auf den ersten Blick auch nicht in Frage kommen.
Die Fitna ist aber nicht nur eine Chance für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die Unternehmen in der Region Sarganserland-Werdenberg und Liechtenstein. Sie kämpfen derzeit mit einem massiven Fachkräftemangel und sind darum bemüht, Jungs und Mädchen möglichst früh für Technik und Naturwissenschaft zu begeistern. Firmen haben bei den Workshops ausserdem die Möglichkeit, Hemmschwellen gegenüber gewissen Tätigkeiten und Materialien abzubauen und potenzielle Lehrlinge – zukünftige Fachkräfte – kennenzulernen.
Die Fitna-Techniktage wurden 2022 nach zwei Jahren Pause aufgrund der Covid-19-Pandemie wieder veranstaltet. Die Organisatoren und Unternehmen konnten dabei an den Erfolg von früher anknüpfen: Innerhalb kürzester Zeit waren die über 200 Workshop-Plätze in den rund 30 Betrieben besetzt. Für die zirka 50 Kinder auf der Warteliste konnte grösstenteils noch spontan ein Plätzchen gefunden werden. Auch die Rückmeldungen der Eltern waren durchs Band positiv: Sie schätzen insbesondere, dass ihre Kinder dank der Fitna praxisnahe Einblicke in die Arbeitswelt erhalten haben, die sehr hilfreich für die bevorstehende Berufswahl sind.
Die Techniktage werden von der Arbeitsgruppe «Fitna» der Region Sarganserland-Werdenberg organisiert. Der Begriff Fitna steht für die Förderung der Interessen für Technik und Naturwissenschaft bei Jugendlichen. Die Arbeitsgruppe wird von Fredy Schöb, dem Gemeindepräsidenten von Gams, geleitet. Er wird unterstützt durch Vertreter von Firmen, Berufsberatungen sowie Schulen aus der Region Sarganserland-Werdenberg und dem Fürstentum Liechtenstein. Initiiert wurde das Projekt von Arbeitsgruppenmitglied Sepp Dietrich, ehemaliger Rektor der Kantonsschule Sargans, mit dem Ziel, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und Jugendlichen bei der Berufsfindung zu helfen.
Weitere Informationen gibt’s auf der Fitna-Homepage.