«Juhuiii, ein Pumptrack kommt. Wir können es kaum erwarten, bis wir die Hügel rauf und runterfräsen dürfen!», freuen sich die vier Kleinkinder von Stefan Kohler. Der Steuersekretär von Sargans engagiert sich privat für die Interessensgemeinschaft Pumptrack Sargans: «In Sargans fehlen attraktive offene Räume, in denen sich Jung und Alt in der Freizeit begegnen können und wo man sich auch bewegen kann.»
Pumptracks erfreuen sich seit einigen Jahren grosser Beliebtheit. Es gibt bereits mehrere in den Nachbarsdörfern im Fürstentum Liechtenstein und Graubünden. «Pumptracks sind immer rege besucht. Cool, dass auch in der Region Sarganserland-Werdenberg welche geplant sind und damit ein sinnvoller Treffpunkt für Kinder und Jugendliche geschaffen wird», so der Sarganser Bike-Profi Gusti Wildhaber.
Ursprünglich stammt der Trend aus dem BMX-Sport, die heutigen Anlagen können aber mit verschiedenen Rädern befahren werden: mit Bikes, Inlineskates, Skateboards und Scooters. Eine Asphaltunterlage sowie unterschiedlich hohe Wellen machen einen Rundgang sogar für die kleinsten Laufrad-Kids ab 2 möglich, ganz ohne zu pedalen. «Ein Pumptrack gibt Jungen und Junggebliebenen Raum für eine sinnvolle und sportliche Betätigung und fördert auf ungezwungene Art Spiel, Spass und Bewegung an der frischen Luft», fasst Stefan Kohler zusammen.
Die geplante Pumptrack-Anlage kostet rund 200`000 Franken. Die Gemeinde Sargans würde 100`000 Franken bezahlen und eine Wiese in der Nähe des Oberstufenzentrums zur Verfügung stellen. Definitiv über den Kredit entscheiden die Bürgerinnen und Bürger an der Gemeindeversammlung am 7. April.
Die Mitglieder der IG Pumptrack suchen in der Zwischenzeit auf Hochtouren Sponsoren für die restlichen 100 000 Franken. Das Projekt wird von der Stiftung Hopp-la, eine generationenverbindende Bewegungsförderung, begleitet und soll im Herbst realisiert werden. Planung und Bau soll die Firma Velosolution übernehmen. Verantwortliche haben bereits den Standort begutachtet und zeigen nun verschiedene Möglichkeiten auf. In Bad Ragaz planen Privatpersonen eine Pumptrack-Anlage. Die Gemeinde steht in Kontakt mit den Initianten. In der Bündner Nachbarsgemeinde Maienfeld wird im Frühling ein Pumptrack gebaut. Das Eröffnungsfest ist Mitte Juni geplant.
Auch in verschiedenen Werdenberger Gemeinden wie zum Beispiel Sennwald und Gams stehen Pumptrack-Anlagen zur Diskussion. Die Gemeinden stehen solchen Freizeitangeboten für Kinder und Jugendlichen offen gegenüber. «Ein Pumptrack ist durch seine breite Zielgruppe eine Begegnungszone, die jede Gemeinde aufwertet», sind sich der Sennwalder und Gamser Gemeindepräsident Bertrand Hug und Fredy Schöb einig. Mehrere Anlagen in der Region sind dabei keinesfalls überflüssig. Im Gegenteil, wie Marlene Rüegg, dreifache Mutter aus der Region Sarganserland-Werdenberg sagt: «Meine Kinder lieben Pumptracks. Bis jetzt mussten wir aber unsere Velos immer erst ins Auto verladen. Eine Anlage im eigenen Dorf wäre daher eine grosse Bereicherung für Jung und Alt.»
In Gams haben sich Gemeinderat und Jugendliche bereits Gedanken über einen Standort und die Anforderungen an einen Pumptrack gemacht. Ein Planungsbüro erarbeitet nun erste Varianten. «Wir nutzen dieses Jahr für die Planung und Sponsorensuche. 2023 möchten wir das Projekt zur Abstimmung bringen und gleich umsetzen, wenn diese positiv ausfällt», erzählt der Gamser Gemeindepräsident Fredy Schöb. In Sennwald ist der Standort für den Pumptrack schon klar: Die Anlage soll auf der Wiese neben der Badi Salez gebaut werden. Derzeit laufen Abklärungen, inwiefern Synergien genutzt werden können. Der Sennwalder Gemeindepräsident Bertrand Hug ist zuversichtlich, dass der Pumptrack noch dieses Jahr realisiert werden kann, wenn die Bürgerinnen und Bürger dem Budget im April zustimmen.
Bereits im Sommer 2021 wurde in Buchs am Werdenbergersee ein Funtrack für Bikes eröffnet. Die Anlage wurde mit der Unterstützung des Kompetenzzentrums Jugend KOJ der Sozialen Dienste Werdenberg und der Stadt Buchs realisiert. Die Ortsgemeinde hat den Platz zur Verfügung gestellt, weitere Gemeinden sowie verschiedene Firmen haben sich finanziell beteiligt. Jugendliche haben nicht nur bei der Planung, sondern auch beim Bau der Pumptrack tatkräftig mitgeholfen. Entstanden ist eine kleine, aber feine Anlage für rund 20 000 Franken, die mittlerweile vom Verein «Funtrack Buchs» betrieben wird.
Die Nutzung ist vorerst den Vereinsmitgliedern vorbehalten. «Wir halten die Beitrittskosten extra tief, damit sich alle Kinder und Familien den Zugang zum Pumptrack leisten können», erklärt der zuständige Jugendarbeiter Arsim Hajdarevic, der sich mittlerweile privat im Verein «Funtrack Buchs» engagiert. Er begrüsst, dass weitere Anlagen in der Region geplant sind. Besonders für Jugendliche seien Pumptracks eine Bereicherung: «Auf der Anlage wird nicht nur der Bewegungsdrang gestillt, sondern auch das Bedürfnis sich gegenseitig zu messen und Grenzen zu suchen. Es liegt in der Verantwortung der Gemeinden, sinnvolle Freiräume für Heranwachsende zu schaffen.»
Alle Informationen zur geplanten Pumptrack-Anlage in Sargans findest du hier: www.pumptrack-sargans.ch
Infos zum Funtrack Buchs bekommst du unter: funtrack.buchs(at)gmail.com
Neuigkeiten zum Pumptrack Maienfeld gibt’s unter: www.pumptrackmaienfeld.ch
Fotos: Velosolutions