Der erste Skilift Tannenboden Chrüz hatte noch Holzmasten. Die Mechanik war sehr einfach. Die Gäste mussten einen Gurt anziehen, und das Schleppseil wurde manuell ins laufende Zugseil eingehängt. Wenn das Schleppseil nicht mehr angespannt war, ist es vom Zugseil heruntergefallen. Man musste es in die Talstation zurückbringen, dann gab es eine gratis Fahrt.
Vom Chrüz zum Maschgenkamm war eine kuppelbare 2er-Sesselbahn. Am Maschgenkamm war ein einfaches quadratisches Betongebäude. Das Untergeschoss war die Bergstation der Sesselbahn, welche von einem Einheimischen bedient wurde. Eine Treppe höher war das gemütliche Bergrestaurant mit fünf Tischen und einem Kanapee, ein Buffet mit Kaffee und Veltliner.
Anfang der 60er-Jahre wurden die neuen Anlagen, der Chrüz -, Obersäss - und Arven-Lift, sowie die Gondelbahn erstellt. Zur selben Zeit wurde die TAMAG gegründet. Bei einer Betriebsfeier der TAMAG wurden die Angestellten gefragt, ob jemand etwas zur Geschichte sagen möchte. Der Einheimische Sepp vom Maschgenkamm Sessellift meldete sich zu Wort: «Bevor die TAMAG war, war ich.»
Nach schneereichen Tagen wurde die Terza-Abfahrt vom Maschgenkamm nach Oberterzen evtl. Unterterzen geöffnet. Vor der Öffnung musste eine Schneeverwehung beim Tritt (oberhalb der Seeben-Alphütte) gesprengt werden. Man gab uns Dynamitstangen, Kapseln, Zündschnur und eine rote Lawinenschnur für unsere Sicherheit mit. Die Sprengladung wurde an einem Tisch im Restaurant Maschgenkamm zusammengebaut. An den Tischen nebenan tranken die Gäste. Die Kapsel wurde mit der Zündschnur verbunden, in die Dynamitstange gesteckt, das Ganze mit Zeitungspapier eingewickelt und mit Schnüren eingebunden, um eine Kompression zu erreichen. Anschliessend gings zur Schneeverwehung. Vorsichtig hat man sich auf die Schneeverwehung herangetastet. Die rote Lawinenschnur als Sicherheit nachgezogen, damit man im Fall eines Unfalls der Lawinenschnur folgen konnte, um uns unter der Last des Schnees wiederzufinden. Die Sprengladung wurde gesetzt, die Zündschnur angezündet und wir haben uns aus den Gefahrenzonen zurückgezogen.
Vom Maschgenkamm nach Oberterzen mussten alle Skifahrer über den Tritt Richtung Heusee am SOS-Telefon vorbei. Es gab keine Strasse von Seebenalp Hotel nach Maschgenkamm. Es war kein Weg von Tritt zum Hotel. Verletzte Personen auf der Terza-Abfahrt mussten alle mit dem Rettungsschlitten nach Oberterzen gebracht werden. Die Verletzten wurden in Oberterzen in ein Privatauto verladen und in das Spital Walenstadt zum Röntgen begleitet. Das Spital hatte nur einen Krankenwagen, welcher am Flumserberg beschäftigt war. Der Pfleger an der Annahme war an einem Sonntagabend nicht sehr gut gelaunt, da er seit Freitag bereits 32 Patienten umgeladen hat. Meistens Beinbrüche, von Malbun, Pizol und dem Flumserberg.
Die LUTA wurde 1955 in Betrieb genommen. Die Primarschule Quarten organisierte einen Skitag im Flumserberg. Die Knaben, welche keine Ski hatten, sowie alle Mädchen, hatten einen Schlitteltag auf Tannenboden. Die Knaben mit Ski sollten vom Tannenboden auf den Maschgenkamm laufen. Da keiner Skifelle hatte, mussten wir die Ski in die Schule bringen, wo man uns beibrachte, wie man provisorisch Skifelle mit einem Schnurgeflecht machen konnte. Am nächsten Tag war der Start zum Skitag, wofür wir 50 Rappen für die Seilbahn mitbringen mussten. Die Kinder waren stolz auf die selbstgebastelten Felle. Der Weg zum Maschgenkamm war sehr mühsam, mussten doch einige immer wieder Materialschäden flicken und so vor dem Gipfel aufgeben.
Dieser Artikel wurde zuerst in den Gemeindenachrichten Quarten 01/2024 veröffentlicht.
Die Bergbahnen Flumserberg sowie die Pizolbahnen informieren laufend über die geöffneten Anlagen, Angebote sowie Gastronomiegebiete auf ihrer Webseite:
Flumserberg: flumserberg.ch
Pizol: pizol.com